September 2020 MGV-Vorsitzender Brand initiiert Treffen von 16 0rganisationen / Standort mitten im Ort wird von der Mehrzahl bevorzugt / Wunsch: Platz für rund 350 Zuschauer
Leutershausen. Es übt in Hirschberg mehr als die SGL und den TVG. Deren Wunsch nach einer weiteren Halle und der Sanierung der Heinrich-Beck-Halle und der Sachsenhalle ist hinlänglich bekannt. Andere Vereine, vor allem in Leutershausen, haben ebenfalls Wünsche und diese formulierten sie jetzt bei einem Treffen im Sportzentrum.
Kritik an Umfrage
Die Botschaft der 16 Kulturvereine ist eindeutig: ein Bürgerhaus in „Hause“. Der Standort ist weitgehend egal. Na ja, so ganz nun auch wieder nicht. Mehrfach wurde die Leutershausener Ortsmitte genannt, etwa hinter der alten Schillerschule, bei der Markthalle oder als Anbau an die Heinrich-Beck-Halle.
Der Initiator dieses Treffens bei den Fußballern im Sportzentrum war der MGV-Vorsitzende Harald Brand. Den Anlass bildete das Schreiben der Verwaltung an die Vereine, bei dem es wie berichtet zu einer Panne gekommen war. Darin sollten sich die Vereine äußern, wo ein Kulturhaus entstehen soll: „Der MGV 1884 hat dieses Schreiben nicht erhalten. was mich sehr verwundert hat. In einer kleinen Recherche haben wir dann herausgefunden, dass viele Vereine diese Umfrage nicht erhalten haben und erstaunlicherweise auch noch gerade die Vereine, die ein mögliches Kulturhaus unter Umständen am meisten nutzen könnten und würden.
Ein Schelm, der Böses dabei denkt“, kritisierte Brand. Und damit die kulturschaffenden Vereine nicht hinten runterfallen, müssten sie jetzt auch mal ihre Stimme erheben, ergänzte der MGV-Vorsitzende. Immerhin würden auch Sie das Ortsleben prägen. Und zudem hätte man eine weitaus höhere Mitgliederzahl als die zwei Sportvereine: „Wir sind zudem Steuerzahler und Wir sind Motor unseres kulturellen und gesellschaftlichen Lebens.“
SVK-Vorsitzender Jürgen Gustke beschrieb zunächst die schwierige räumliche Situation seines Vereins und plädierte für ein Bürgerhaus beispielsweise an der Markthalle.
Auch Tobias Rell, der als Vorsitzender der IG Storchekerwe sowie für die Kleintierzüchter sprach, machte sich für ein Bürgerhaus mitten im Ort stark. Der Bereich an der Markthalle oder hinter der alten Schillerschule seien für ihn mögliche Standorte. Bernhard Adler vom Verein Heisemer Dorftheater schilderte die Schwierigkeiten der Aufführungen in der Schulaula. Die Aula könnte man schließlich nur zum Wochenende nutzen. „Wenn das dort nicht mehr geht, ist dies existenzbedrohend für unseren Verein“. Er sprach sich daher für ein Bürgerhaus für 350 bis 500 Zuschauer aus.
VdK-Chef Klaus Richert votierte ebenfalls für ein Bürgerhaus für etwa 300 Zuschauer in der Ortsmitte. Als Vorbild nannte er die Alte Turnhalle in Großsachsen, die allerdings nur Platz für knapp 220 Gäste bieten würde.
Der Schützenvereinsvorsitzende Harald Dietz will zwar ein Bürgerhaus, gab aber zu bedenken, dass man ein derartiges Bürgerhaus gar nicht in die Ortsmitte hineinbekomme. „Wir brauchen ja noch Räume für die Gastronomie. Den Platz haben wir doch dort gar nicht. Und denkt an die Verkehrsproblematik“.
Franz Ulrich Keppler, Vorsitzender der Kapelle AM, meinte ebenso, dass die Kulturschaffenden Platz benötigten. Angesichts der Corona-Pandemie habe er noch ganz andere Sorgen, weil er gar nicht wisse, wie es weitergehe. „Vielleicht können wir zukünftig nur noch im Freien auftreten.“ IG-Storchekerwe-Sprecher Rell mahnte nochmals zur Dringlichkeit dieser Angelegenheit: „Wenn die Hallen anstehen, dann ist in den nächsten 20 Jahren kein Geld mehr fürs Bürgerhaus da“.
Sängereinheitsvorsitzender Michael Lang konnte sich ebenfalls ein Bürgerhaus für 350 Zuschauer möglichst ortsnah vorstellen. Denn bei den anderen Räumlichkeiten wie Beck-Halle, Schulaula oder Alter Synagoge würden sich die Vereine den Platz streitig machen: „Es sind einfach zu viele auf zu wenig Raum“.
Vereine müssen sich einig sein
MGV-Vizechef Bernhard Götz wie auch Sängereinheitschef Lang mahnten dazu, mit einer Stimme zu sprechen. Initiator und MGV-Vorsitzender Brand griff diesen Gedanken vor den 20 Vereinsvertretern gerne auf. „Es geht um die Forderung an sich. Der Standort ist zunächst egal“, betonte Brand. Ob hinter der alten Schillerschule, bei der Beck-Halle oder am Leutershausener Sportzentrum, sei zunächst zweitrangig. Bernhard Adler vom Heisemer Dorftheater und Thomas Rell vom Kleintierzuchtverein bekräftigten diese Aussage, „Wir müssen jetzt zeigen, dass wir auch noch da sind. Wenn wir keine Perspektiven haben, droht ein Vereinssterben“, befürchtet Adler.
Abschließend wurde noch das weitere Vorgehen besprochen. So wird Harald Brand die Rolle des Sprechers der Initiative übernehmen. Alle Vereine sollen ihm in den nächsten Tagen einen Anforderungskatalog an das Bürgerhaus schicken. Später soll ein Schreiben an Bürgermeister Ralf Gänshirt sowie an die Gemeinderäte geschickt
werden. Und bei der Gemeinderatssitzung vom 29. September, wenn über die Hallenkonzeption gesprochen wird, will man Präsenz zeigen. hr
Klare Ansage: Kulturvereine aus Leutershausen wollen mit einer Stimme sprechen. Bei einem Treffen bei den Fußballern im Sportzentrum erhoben sie die Forderung nach einem Bürgerhaus. Ob der Standort mitten im Ort ist oder am Sportzentrum, ist zunächst zweitrangig. Organisiert wurde das Treffen von MGV-Chef Harald Brand (rechts). BILD: FRITZ KOPETZKY