Juli 2023 (Weinheimer Nachrichten) Jubiläum: MGV Sängerbund feiert mit befreundeten Chören sein 150-jähriges Bestehen in der Alten Turnhalle
Großsachsen. Singen verbreitet gute Laune und führt die Menschen zusammen. Den besten Beweis dafür lieferte der MGV „Sängerbund“ 1873 Großsachsen mit seiner gelungenen Jubiläumsfeier zum 150-jährigen Bestehen in der Alten Turnhalle. Die befreundeten Chöre aus Hohensachsen und Leutershausen überbrachten den Großsachsenern ihre musikalischen Glückwünsche.
Schon am Morgen starteten die Feierlichkeiten mit einem Gottesdienst in der Villa Rustica. Der evangelische Pfarrer Friedel Goetz sprach dabei auch einen Segen für die Sänger. In der für 180 Gäste bestuhlten Alten Turnhalle folgte das Mittagessen. Vorsitzende Heidi Sacht begrüßte nach dem Essen offiziell die Gäste. Darunter befanden sich der amtierende Bürgermeister Ralf Gänshirt sowie der Ehrenbürgermeister Werner Oeldorf, der dem Sängerbund schon immer sehr verbunden war. Ein dickes Lob richtete Sacht an ihren Stellvertreter Hans Mayer, der als Verantwortlicher im Festausschuss viel Arbeit geleistet habe.
„Musik ist die Sprache der Völker“
Sängerkreisvorsitzender Rudi Neumann meinte, dass ein solches Jubiläum nicht ohne Grußwort und Dank verstreichen sollte. Hierzu zitierte er den deutschen Musiker, Professor, Musikpädagogen, Komponisten und Dirigenten Carl Friedrich Zelter (1758 bis 1832): „Gesang verschönt das Leben, Gesang erfreut das Herz. Ihn hat uns Gott gegeben, zu lindern Sorg und Schmerz“. Gesang, besser gesagt die Musik könne laut dem Dichter Henry Longfellow aber noch mehr: „Musik ist die gemeinsame Sprache der Völker“, zitierte Neumann den Dichter. Dadurch bereichere sie das Leben und vereine zu gemeinsamen Rhythmen. Seit 150 Jahren praktiziere der Sängerbund Großsachsen mit seinen Chören diese Gedanken und erfreue die Menschen. Damit präge der MGV das gesellschaftliche Leben in Hirschberg und gestalte das Kulturleben maßgeblich mit. „Trotz aller Probleme kann der MGV auf das bisher Geleistete zurückblicken und auch auf l50 Jahre Lebendigkeit und Frohsinn“, sagte der Sängerkreisvorsitzende und überbrachte die Grüße des Badischen Chorverbands mit Präsident Josef Offele an der Spitze und des Deutschen Chorverbands mit Präsident Christian Wulff an der Spitze. „Erfreuen Sie sich weiterhin am schönsten Hobby der Welt, dem Gesang“, rief er den Großsachsenern zu.
Die nächsten Momente gehörten dem Frauenchor. Ganz in Weiß gekleidet, mit dem blauen Schal um den Hals, stimmten sie bei ihrem Einmarsch das Lied „Komm und sing mit uns“ an. Genauso lautete das Motto fürs Jubiläum. Karl Heinz Deppe moderierte gekonnt durchs Programm und kündigte das Lied „Schuld war nur der Bossa-Nova“ der Schlagersängerin Manuela an. Das Lied stand wegen einer unzüchtigen Zeile sogar auf dem Index des Bayerischen Rundfunks, erzählte Deppe. Im nächsten Lied ging es um dunkle Gestalten an der Laterne. Jeder in der Halle kannte den „Kriminal-Tango“ von Hazy Osterwald. Schön zu sehen und zu hören, wie der Frauen- und der Männerchor gemeinsam unter der Leitung der Dirigentin Elena Kleiser-Wälz das Publikum erfreuten und zum Mitsingen verleiteten. Beim letzten gemeinsamen Lied mussten sozusagen die Taschentücher gezogen werden, denn das Freddy-Quinn-Lied ,,Heimweh“ war zu hören.
Dieter Korsch der älteste Sänger
Wie vielfältig Musik sein kann, hörten die Gäste bei den Liedern, die der Akkordeonsolist Tobias Escher präsentierte.
Er entführte unter anderem aufs Meer mit seinen Shanty-Liedern. Der MGV Hohensachsen unter der Leitung von Volker Schneider überbrachte musikalische Glückwünsche und sang aus der Oper „Emani“ sowie das Lied „Ein Jäger aus Kurpfalz“. Der MGV 1884 Leutershausen stimmte unter der Leitung seines Dirigenten Michael Kuhn das James-Bond-Lied „Skyifall“ an, der gemischte Chor der Sängereinheit Leutershausen unter der Leitung seines Dirigenten Jun Won Lee das Lied „Halleluja“. Zum Schluss der musikalischen Beiträge kam es zu einer sehr schönen Aktion: Der MGV-Nostalgiechor, geleitet vom einstigen Chorleiter Meinolf Tillmann, erfreute die Gäste mit zwei Weinliedern und dem Abendfreuden-Lied von Rudolf Desch.
Zum Ende des offiziellen Teils dankten Karl Heinz Deppe und der stellvertretende Vorsitzende Hans Mayer den vielen Helfern, den befreundeten Chören und dem Haus- und Hof-Fotografen Michael Kugel, der auf jeden Tisch ein Bild gestellt hatte. Auch Manfred Kopp, der seine Plakate der Theatergruppe zur Verfügung stellte, und Willi Hamburger, dem langjährigen Ehrungsbeauftragten des Sängerkreises, wurde gedankt. Ein besonderes Lob ging an den ältesten Sänger, der sich zudem um die Festschrift gekümmert hatte. Es war der 90-jährige Dieter Korsch.
Hans Mayer war am Ende sehr froh über die gelungene Veranstaltung: „Trotz Hitze hat alles gut geklappt. Es war nicht einfach, mit ein paar Leuten, so ein Jubiläum auf die Beine zu stellen“, meinte er. Gelohnt hat es sich aber, wie seinem Lächeln zu entnehmen war. Nächste Veranstaltung im Jubiläumsjahr ist am 10. Dezember der Ehrungsabend. hr