April 2023 (Weinheimer Nachrichten) Vereinsinitiative: Erstes Gespräch mit Vertretern der Fraktion der Freien Wähler
Leutershausen. Es war der Auftakt zu fünf Gesprächen mit den Hirschberger Fraktionen über ein Bürgerhaus im Ortsteil Leutershausen. MGV-Chef Harald Brand, Sängereinheits-Vorsitzender Michael Lang und Bernhard Adler vom Heisemer Dorftheater zeigten sich am Ende der Diskussion mit den Freien Wählern im Gasthaus „Zur Bergstraße“ sehr zufrieden: Freie Wähler und Vereine sitzen offensichtlich in einem Boot und wollen das Bürgerhaus. Nur bei der Geschwindigkeit herrschte eine unterschiedliche Meinung. Lang erinnerte in seiner Einleitung an das Konzept der Vereinsinitiative „Bürgerhaus für Hirschberg“ aus dem Jahr 2020.
Nach der Präsentation gab es im Gemeinderat eine Absichtserklärung, wonach nach der Hallensanierung das Bürgerhaus an die Reihe kommt. Seit 2020 habe man nichts mehr gehört, meinten die Vereinsvertreter. „Wir wollen keine Hinterhofgespräche führen, sondern die Bevölkerung informieren und mitnehmen“, formulierte Adler das Motiv, jetzt mit allen Fraktionen zu sprechen. „Für den Sport wurde in den vergangenen Jahren viel getan. Jetzt ist die Kultur dran, denn die Vereine benötigen dringend Räume“, betonte Adler.
FW-Fraktionssprecher Werner Volk unterstützt seit Jahren diesen Wunsch. „Der Gemeinderat steht auch mehrheitlich dahinter. Aber die Sporthallen sind 2024 nicht abgeschlossen. Wir haben noch den Anbau an die Sachsenhalle zu schultern sowie den Rest der Sanierung der Heinrich-Beck-Halle. Das dauert alles bestimmt noch drei Jahre. Gemach, gemach kann ich da nur sagen. Eines will ich hinzufügen, im Hintergrund beschäftigen wir uns
sehr wohl damit. Wir haben das Bürgerhaus nicht vergessen“, meinte Volk und legte nach. Was der FW-Sprecher anschließend erläuterte erinnerte sehr stark an das „Immobilien-Puzzle“ des einstigen Bürgermeisters Manuel Just So wurden etwa die Feuerwehr, DRK und Bauhof im Hilfeleistungszentrum zusammengefasst. Die frei gewordenen
Flächen konnten anderweitig genutzt werden. Jetzt gibt es laut Volk neue Puzzle-Steine, etwa den Grundschulpavillon, die alte Schillerschule oder das alte Feuerwehrhaus mit Gemeindebücherei. „Wir werden beim Pavillon in diesem Jahr klären, wie es dort weitergeht“. Volk will auch nicht ausschließen, dass sich die Gemeinde von eigenen Grundstücken trennt. Erst müsse aber alles nach und nach abgearbeitet werden.
Brands Eindruck eines Stillstands beim Bürgerhaus konnte auch FW-Gemeinderat Alexander May nicht nachvollziehen: „Es ist kein Stillstand, sondern das Sortieren von Prioritäten. Wir hätten vorher Schulen, Kanäle und Hallen zu sanieren. Das Bürgerhaus könnte eines der nächsten Großprojekte werden, sofern nichts dazwischenkommt“. So ein Querschläger könnte der mögliche Bau einer Umgehungsstraße für Großsachsen werden. „Wir liegen doch gar nicht auseinander. Wir können nur kein genaues Datum nennen. Aber das Bürgerhaus ist vorne auf der Prioritätenliste“, betonte May.
MGV-Chef Brand war es egal, ob es Bürger-, Kultur- oder Vereinshaus heißt, Hauptsache es komme und liege zentral. Ein möglicher Standort könnte die Dr. Walter-Schmitt-Anlage an der Beck-Halle sein. Doch über Standorte wollte man an diesem Abend nicht spekulieren. Adler dankte am Ende den Freien Wählern, weil sie den Vereinen eine Perspektive geben würden. Das Bürgerhaus in 10 bis 15 Jahren zu realisieren, sei nämlich keine Perspektive“. hr