Leutershausen Sängereinheit – Das 160-jährige Bestehen feiern und dabei neue Mitglieder gewinnen

 Januar 2024 (Weinheimer Nachrichten) Vorsitzender Michael Lang geht bei Generalversammlung auf das Jubiläumsprogramm ein

 

Leutershausen. Die Sängereinheit geht seit Jahren neue Weg, um den 1864 gegründeten Verein fit für die Zukunft zu machen. Auch im 160. Jahr seines Bestehens will der Verein konsequent seinen eingeschlagenen Pfad weitergehen. Dies ging aus den Ausführungen des Vorsitzenden Michael Lang bei der jüngsten Generalversammlung im Gasthaus „Zur Rose“ hervor. Die Idee hinter dem Konzept ist einfach zu beschreiben: „Wir möchten etwas für uns tun, und zwar mit dem Festabend am 26. April mit der Big Band im Quadrat. Wir möchten etwas für die Freunde der Chormusik bieten und organisieren das 1. Hirschberger Chorfestival am 27. April. Wir möchten unsere Chöre präsentieren. Dazu dient das Jubiläumskonzert am 16. November. Und wir möchten Mut haben und was gänzlich Neues ausprobieren.“

Mahnendes Beispiel Ladenburg

Wie wichtig es ist, für die Zukunft gewappnet zu sein, zeigt das mahnende Beispiel aus Ladenburg. Die dortige Sängereinheit 1883 verkündete zum Jahresende 2023 ihr Aus. Nicht nur der Namen, sondern auch die Strukturen des Vereins haben laut Lang gewisse Parallelen mit der Leutershausener Sängereinheit.

Auch die Sängereinheit in Ladenburg verfügte über einen Männer- und Frauenchor. Eine der Hauptgründe für die Aufgabe sei die erfolglose Mitgliederwerbung bei Veranstaltungen gewesen, wobei es in Ladenburg am Ende so weit gekommen sei, dass es gar keine Veranstaltungen mehr gab. Dieses Schicksal will der Heisemer Verein nicht erleiden.

Langs Beweggründe

Dafür steht auch sein Name, wie Michael Lang betonte, der vor sechs Jahren das Amt des Vorsitzenden übernommen hatte. „Ich sagte bei der Wahl, dass ich kein Vorsitzender sein werde, der den Verein im schlimmsten Fall zu Ende verwalten möchte. Vielmehr möchte ich mein Amt dazu nutzen, um den Verein und die Zukunft der Sängereinheit aktiv gemeinsam mit unseren Mitgliedern zu gestalten. Klar war für mich auch, dass dies zu einigen – vielleicht auch drastischen – Veränderungen führen wird.“

Ein erster Schritt sei die Neugestaltung der Außendarstellung und auch eine gut aufgestellte Öffentlichkeitsarbeit gewesen. Doch nur durch eine gute Außendarstellung kämen keine neuen Mitglieder. Durch Veranstaltungen wie das Familiensingen an Erntedank, gemeinsame Auftritte mit dem Schulchor oder auch das Weihnachtsliedersingen am Rathaus und eine Schnupperchorprobe im Sommer 2022 habe man versucht, näher an potenzielle Mitdieder heranzurücken.

Dies habe auch zu kleineren Erfolgen im Männer und Frauenchor geführt, aber sicherlich sei das Problem nicht aus der Welt geschafft. Ein großer Erfolg sei die Gründung des Jugendchors „Power Voizzes!“ gewesen, der sich inzwischen bei über 20 Mitgliedern stabilisiert habe und eigentlich wegen Corona erst jetzt so richtig Gas geben könne.

Es bleibe aber die Herausforderung, neue Mitglieder aus der Zielgruppe ab 18 Jahren für den Verein zu gewinnen. Fakt sei, unterschiedliche Maßnahmen zur Mitgliedergewinnung hätten noch nicht zum gewünschten Ergebnis geführt. Gründe hierfür könne es viele geben – das Repertoire, der Probentermin, der Wunsch, gemischt zu singen, Vorbehalte, sich als jüngerer Sänger in einen bestehenden Chor zu wagen „Dennoch wollten wir als Vorstand das Momentum des Jubiläumsjahres und die damit verbundene Aufmerksamkeit nutzen und mutig sein, um neue Mitglieder an unseren Verein heranzuführen, und haben aus diesem Grund die Idee des Projektchors für das Jubiläumskonzert umgesetzt“, ergänzte Lang. Rund 50 Sänger kamen zur ersten Probe des Projektchors „Power ToneT!“ Ziel des Projektchors sei es nicht, den bestehenden Männer- und Frauenchor zu ersetzen. Der Projektchor solle vielmehr Antworten auf zwei wichtige Fragen liefern: 1. Sind wir ein attraktiver Verein? 2. Was sind die Gründe, dass Menschen bereit sind, mittwochs in einem gemischten Chor zu singen, aber freitags nicht in den Männer- und Frauenchor kommen?

Wenn wir hierzu Antworten bekommen, haben wir eine sehr gute Basis, um auch langfristig gute Entscheidungen treffen zu können, die den Fortbestand sichern“, sagte der Vorsitzende der Sängereinheit am Schluss und forderte alle dazu auf, mitzuhelfen, um neue Mitglieder für die vier Chöre zu gewinnen.

Dank an die Chorleiter

Zu Beginn der Versammlung gedachte die Familie der Sängereinheit ihrer verstorbenen Mitglieder. Es folgte das Grußwort des Bürgermeisters Ralf Gänshirt. Zweite Vorsitzende Brigitte Falckenthal erinnerte in ihrem Rückblick an die Aktivitäten des Jahres 2023. Kassier Hermann Bürgy präsentierte anschließend seinen Bericht. Da es keine Beanstandungen gab, erfolgte die Entlastung.

Ein Dank galt am Ende der Generalversammlung in der „Rose“ auch den Chorleitern Jun Won Lee sowie Meinhard Wind sowie dem Vizechorleiter Gerhard Hauck und der Interims-Chorleiterin Sonja Kirsch. hr

Wahlen, Ehrungen und Termine bei der Sängereinheit

  • Wahlen: 2. Vorsitzende: Brigitte Falckenthal; 1. Kassierer: Hermann Bürgy; 1. Organisationsleiter unbesetzt; 2. Organisationsleiter: Ilse Moos; Schriftführer: Michael Gaiser; Jugendvertreter: Christine Pietsch-Lang; Kassenprüfer: Jürgen Schmitt, H. Bletzer.
  • Ehrungen für fleißigen Singstundenbesuch: Männerchor: Peter Bletzer, Werner Bolleyer, Hermann Bürgy, Emil Fertig, Eberhard Jochim, Manfred Kühnle, Michael Lang, Karl Müller, Günter Pietsch, Gerhard Stör; Frauenchor: Christa Bürgy, Brigitte Falkenthal, Christel Günther, Rosemarie Koepple, Ilse Moos, Roswitha Müller, Dorothea Pietsch, Christine Pietsch-Lang, Inge Richert, Uschi Schwab-Hammerstil, Maria Tschernan.
  • Termine (eine Auswahl): 16. März, Konzert „Power Voizzes!“. Alte Synagoge; 26. April; Festabend 160 Jahre Sängereinheit, Heinrich-Beck-Halle; 27. April: 1. Hirschberger Chorfestival, Heinrich-Beck-Halle; 5. bis 7. Juli: Heisemer Straßenfest; 16. November Jubiläumskonzert, Heinrich-Beck-Halle.