Schriesheim Liederkranz – Denn die Verstorbenen sind nicht vergessen

November 2021 (Rhein-Neckar-Zeitung) Feierstunden am Totensonntag vom GV Liederkranz der MGV Eintracht wieder mit Besuchern

 

Schriesheim. (hö) Am Totensonntag gedachten die beiden Gesangvereine, der GV Liederkranz und der MGV Eintracht, der Toten der beiden letzten Jahre – zum ersten Mal öffentlich seit Beginn der Pandemie.

> Liederkranz: Der Erste Vorsitzende Klaus Urban war froh, in diesem Jahr wieder gebührend Abschied von den Verstorbenen nehmen zu können. Im letzten Jahr verhinderte der Lockdown das gemeinsame Erinnern, und ös wurde nur ein Kranz niedergelegt. Am Sonntag traf man sich um 12 Uhr am Liederkranzdenkmal an der Strahlenburg. Der Ort war nicht nur dem Denkmal geschuldet, sondern auch der Ruhe, die Urban am Volkstraueitag eine Woche zuvor an der Kriegsopfergedenkstätte etwas vermisst habe – durch den vielen Verkehr und laute Gespräche der Passanten, was schon Willi Dehoust in seinem Leserbrief kritisiert hatte (RNZ vom Mittwoch). Aber auch das Denkmal war schon häufiger von Spaziergängern und Mountainbikern so stark frequentiert, dass der Liederkranz in diesem Jahr wenigstens den Steilstich oberhalb des Weges kurzzeitig abgesperrt hatte. Neben dem Männerchor waren noch rund 20 Zuhörer gekommen.

2020 waren die Vereinsmitglieder Werner Opfermann, Käte Kröhnert, Walter Simon, Hilde Ullrich, Dorle Hartmann, Valentin Morast, Elfriede Nowak, Helga Scharf und Karl Lörsch verstorben, 2021 Philipp Forschner, Klaus Gschwander, Eleonore Bloemecke und Elfriede Hörner.

Es sei „Ehre und Verpflichtung“, den Verstorbenen ein „ehrendes Andenken“ zu bewahren. Zwar könne man sich glücklich schätzen, dass es in Deutschland seit nun 76 Jahren keine kriegerischen Handlungen mehr gegeben habe, das Andenken an die Toten und Vermissten aus den Weltkriegen müsse aber wachgehalten werden. Durch die beiden Steine mit den Namen der Kriegsopfer blieben die „Kameraden unvergessen“. Unvergessen sollten auch die Opfer von Terror und jeglicher Gewalt bleiben und auch der Kranken auf den Intensivstationen, die durch die Pandemie dort lägen und viele „ihrer Zukunft beraubt“ seien, wurde gedacht.

Der Chor begleitete das Gedenken mit dem Gospel „My Lord, What a Morning“ und dem Lied „O du stille Zeit“.

An seinem Denkmal oberhalb der Strahlenburg gedachte der GV Liederkranz am Sonntagmittag seiner verstorbenen Vereinsmitglieder. Dabei sang der Männerchor. Foto: Kreutzer