Weinheim GV 1955 – Gut Ding will Weile haben

Juli 2023 (Weinheimer Nachrichten) Chorabend: GV 1955 Weinheim und Zweiburgenschule singen, was das Zeug hält

 

Weinheim. Eine Jazzband war angekündigt. Improvisateure des späten Sonntagnachmittags waren andere. Nämlich „The Wmehouses“ des GV 1955 Weinheim und der Schulchor der Zweiburgenschule.

Was geschah? Markus Gräber, der Vorsitzende der Weststadtsänger, schaute mehrfach auf die Uhr. Die Zeitspanne zum offiziellen Konzertbeginn 17 Uhr wurde enger und von AMA-American Music Abroad – war noch nichts zu sehen. Jede Kontaktaufnahme scheiterte.

Die Markuskirche war schon zu zwei Dritteln gefüllt. Unruhe breitete sich aber keine aus, denn das Einsingen des Kinderchors konnte beobachtet werden, was den meisten gut gefiel. In der glühend heißen Sonne vor dem Kirchenportal traf dann Chorleiterin Tiziana Abegg keine einsame Entscheidung: „Los. Wir fangen an!“ Bis in die Haarspitzen motiviert, liefen die Winehouses unter dem Applaus des Publikums ein, nahmen Stellung und boten zur Eröffnung „You Are The Reason“ in gewohnter Präzision und Schönheit. Darauf folgten noch drei andere zu diesem Konzert eingeübte Stücke, deren gesangliche Qualität ebenfalls nicht zu beanstanden war.

In der Zwischenzeit waren die amerikanischen Gäste nicht erschienen. Aber immerhin wusste man, dass sie unversehrt beim Abendessen waren. Trotz ausgefeilter Kommunikationstechniken hatte sich ein Missverständnis ins Zeitmanagement geschlichen. Markus Gräber musste dem Publikum eine Stunde Wartezeit prognostizieren, was von selbigem großzügig aufgenommen wurde. Denn einer der Höhepunkte der Veranstaltung stand noch bevor. Nämlich der gemeinsame Auftritt von Kinderchor und Winehouses mit „The Wellermann“. Die Kinder hatten sichtlich Spaß, ebenso die Erwachsenen, im Chor und auf den Zuschauerbänken. Rektorin Ina Schuchardt war sichtlich stolz, dass diese Chorpartnerschaft zwischen Schule und Verein damit ihre Feuertaufe bestand.

Klar, dass die gute Stimmung nicht durch eine lange Pause gefährdet werden durfte. Also legte der Chor weitere Stücke aus dem letzten Konzertprogramm nach. Das klang dann manchmal etwas schräg, was durch die gezeigte Freude am Singen ausgeglichen wurde. Chor und Publikum hatten was zu lachen. Gerade als die Entscheidung anstand, was man denn noch wiederholen könne, trudelte der AMA-Chor ein. Behende waren die etwa 60 jungen Studenten aufgestellt und legten los. Mit strahlenden Gesichtern und sicheren klangvollen Stimmen boten sie den begeisterten Zuhörern unter anderem „Non Nobis Domine“, „Homeward Bound“ und „Praise His Holy Name”. Symphonieband, Jazzband und Streichorchester von AMA kamen an diesem Abend nicht mehr zum Einsatz. Bei der nächsten Kooperation soll das nachgeholt werden.