Weinheim Sängerkreis – Harmonisch ins Jubiläumsjahr 

April 2023 (Weinheimer Nachzrichten) 2024 wird das 40-jährige Bestehen gefeiert – Schon jetzt werden beim Kreissängertag in Sulzbach die Weichen gestellt

 

Sulzbach. Große Zustimmung für die Arbeit des Vorstandes, glänzende Auftritte der Chöre des gastgebenden „Liederkranzes“, kleine Erfolge bei der Suche nach Verstärkung und die Sorgen die Zukunft des katholischen Gemeindezentrums beherrschten die Tagesordnung des Sängerkreises Weinheim, den der Liederkranz 1903 Sulzbach im Jahr seines 120-jährigen Bestehens ausrichtete.

Er machte mit seinen Vorträgen Appetit auf das Chorwochenende am 13. und 14. Mai, bei dem 52 Gastchöre zum Chorwettbewerb und Freundschaftssingen, erwartet werden. Nur ganz am Ende der Versammlung zogen düstere Wolken auf, als Vorsitzender Rudi Neumann (Bild unten)ankündigte, dass er und andere Mitglieder des Kreisvorstandes über das Ende ihrer Amtszeiten nachdenken und es dringend erforderlich ist, Nachfolger zu finden, um den Sängerkreis nach vier Jahrzehnten erfolgreichen Wirkens nicht in seiner Existenz zu gefährden.

„Sensationell gut besetzt“

Die Versammlung wurde gesanglich eröffnet vom Frauenchor des „Liederkranzes“ unter Leitung Peny Bauer mit dem bekannten „Somewhere“ „Over The Rainbow“ und „1 Will Sing With The Spirit“, bevor Rudi Neumann die Delegierten der Kreisvereine willkommen hieß. Liederkranz-Vorsitzender Frank Grünewald begrüßte die Gäste in der „heiligen Halle“, die maßgeblichen Anteil daran habe, dass man sehr gut durch die Zeiten der Corona-Pandemie gekommen sei, weil der Saal aufgrund seiner Größe schon Chorproben zuließ, als andere Chöre noch im Freien gesungen hätten. Die Zukunft der Räumlichkeiten sei aber leider ungewiss, weil die Kirche das Gemeindezentrum veräußern wolle. Hier erhofft er sich eine Lösung sowohl für den Liederkranz wie auch für Sulzbach insgesamt.

Er warb für die in drei Wochen stattfindenden Chortage mit einem „sensationell – gut besetzten Wettstreit“. Mit der Teilnahme von 52 Chören bei Wett- und Freundschaftssingen sei es gelungen, sich gegen den Trend in der Laienchorszene zu stemmen.

Der Männerchor gab unter Leitung von Björn Karg mit „The Long Day Closes“ und zum Totengedenken mit „Die schöne Nacht“ beeindruckende Kostproben seines Könnens, wobei Alfred Albrecht an die verstorbenen Sänger und Mitglieder erinnerte und hierbei ganz besonders des ehemaligen zweiten Kreisvorsitzenden Helmut Kinzig gedachte.

Auch Weinheims Erster Bürgermeister Dr. Torsten Fetzner ging auf das Gemeindezentrum ein. Um dessen Fortbestand zu gewährleisten, sieht er die Stadt Weinheim in der Pflicht. Diese sei auch bereit, finanzielle ` Verantwortung zu übernehmen. Man habe der Kirche ein Angebot unterbreitet und er sei zuversichtlich, dass das Gemeindezentrum erhalten bleiben könne. In seinem ausführlichen Tätigkeitsbericht beschrieb Neumann die Aufbruchstimmung, die im Chorleben seit April vergangenen Jahres spürbar gewesen sei, und erinnerte an zwölf Konzerte, Liederabende, Familien- und Ehrungsabende, Grill- und Oktoberfeste und Weihnachtsfeiern der Vereine.

Allerdings hätten in der Coronazeit Vereine auch Mitglieder verloren und teilweise um ihre Existenz gebangt. Es sei eine Herausforderung, unter Beachtung des gesellschaftlichen Wandels das Vereinsleben anzupassen und neue Wege wie beispielsweise die Gründung eines Projektchors einzuschlagen.

Neumann erinnerte an die gefeierten Jubiläen des KGV Heddesheim (175 Jahre) und des Weinheimer Kammerchors (75 Jahre) und die erfolgten Chorleiter- und Vorsitzendenwechsel. Er würdigte die Arbeit seiner- Mitstreiter im Kreisvorstand sowie das Engagement des Musikausschusses. Ein Problem für den Kreisvorstand sei es, alle Ehrungsveranstaltungen der Vereine zu besuchen. Man wolle aber dennoch an der bisherigen Praxis festhalten und nicht – wie anderswo praktiziert – zu einer zentralen Ehrungsfeier einladen. Im vergangenen Jahr habe man bei 27 Veranstaltungen insgesamt 79 Jubilare geehrt.

Mehr Sängerinnen als Sänger

Neumann ging auf die Mitgliederbewegung ein, die ein Minus von 72 bei den Sängerinnen und Sängern und ein Plus von 15 bei den fördernden Mitgliedern ausweise. Erstmals habe die Zahl der Sängerinnen mit 768 jene der Sänger mit 734 übertroffen, so Neumann.

In Vertretung von Meinhard Wind berichtete Alfred Albrecht für den Musikausschuss über das Kursangebot. Kreisschatzmeister Manfred Schmiedel schilderte die wesentlichen Kassenbewegungen, die mit einem geringfügigen Überschuss abschlossen. Ehrungsbeauftragter Alfred Albrecht bat, die Ehrungsanträge unbedingt online zu stellen.

In seiner Funktion als Kreispressewart verwies Rudi Neumann auf die von Peter Kleefisch mit großem Engagement erstellte Jahreschronik. Albrecht Spether bescheinigte als Kassenrevisor dem Kreisschatzmeister eine tadellose Kassenführung, und auf seinen Antrag wurden sowohl Schatzmeister wie auch Kreisvorstand einstimmig entlastet.

Bei den Ergänzungswahlen konnte mit Dominik Fettel zumindest ein weiterer Beisitzer gewonnen werden. Der Musikausschuss wird künftig durch Chordirektorin Edith Schmitt verstärkt. Mit dem „Badischen Sängerspruch“, dirigiert von Karl Leitwein, klang die Versammlung aus. hb

Termine des Sängerkreises Weinheim

  • Der Sängerkreis Weinheim bietet einen Workshop „Stimmbildung“ am 29. April in Sulzbach an.
  • Ein Vizechorleiterkurs findet am 23. September in Schriesheim statt.
  • Die Herbsttagung am 28. Oktober wird in Edingen abgehalten.
  • Das 40-jährige Bestehen des Sängerkreises im kommenden Jahr wird mit einer Jubiläumsmatinee am 10 März in Weinheim – eventuell in Sulzbach – und zwei Kreiskonzerten am 21. April in der Marienkirche Weinheim sowie am 20. Oktober in Neckarhausen gefeiert.
  • An den Konzerten sollen sich möglichst alle Kreisvereine beteiligen.
  • Den Kreissängertag 2024 wird anlässlich des 125-jährigen Jubiläums die „Eintracht“ Schriesheim ausrichten.