Laudenbach Singverein – Die „Sängerscheuer“ besteht seit 40 Jahren

August 2022 (Weinheimer Nachrichten) Froschkerwe: Singverein 1870 bringt sich seit 1982 ins Kerwegeschehen ein

 

Laudenbach. Die Initialzündung für eine Neugestaltung der Kerwe ging 1980 von den örtlichen Christdemokraten aus, die mit ihrem Straußwirtschaftsbetrieb im landwirtschaftlichen Anwesen Pfleger in der Mittelstraße einen Volltreffer landeten und damit Überlegungen einleiteten, die zunächst von Bürgermeister Fritz Kaiser und der Arbeitsgemeinschaft Laudenbacher Vereine unter Vorsitz von Rolf Hartmann aufgegriffen wurden. Sie luden um den Jahreswechsel 1980/1981 zu Gesprächen ein, die in die Bildung einer “Arbeitsgemeinschaft Neugestaltung Kerwe“ mündeten; Volker Bausch wurde deren Sprecher.

Diese Arbeitsgemeinschaft organisierte 1981 eine neu konzipierte Kerwe. Neben dem CDU-Gemeindeverband brachten sich der Ring- und Stemmclub und die Pfadfinder mit Straußwirtschafsbetrieben in das Kerwegeschehen ein; der Ausschuss organisierte ein kleines Rahmenprogramm mit dem Höhepunkt einer Kerwerede. Kerwepfarrer Horst Baumann brachte seinerzeit die von den Verantwortlichen angestrebte Intention einer Aufwertung des gesellschaftlichen Lebens auf den Punkt, als er ausführte: „Zu Kerwe einen Neubeginn, ist für den Ort ein „Zugewinn“.

Der Kerweausschuss hatte von Beginn an die Absicht, die Verantwortung für die Kerwe künftig in einer Vereinsform wahrzunehmen. Nach dem Zuspruch 1981 lud Volker Bausch am 20. Januar 1982 zu einer Gründungsversammlung in das Georg-Bickel-Haus ein. Neben den 23 Einzelmitgliedern erklärten mit der Arbeiterwohlfahrt, dem CDU-Gemeindeverband und dem Singverein 1870 auch drei Vereine und Organisationen ihren Beitritt, wobei die Verantwortlichen des Singvereins in der Folge mit der Erarbeitung einer Vereinssatzung wichtige „Geburtshilfe“ leisteten. Die Satzung wurde in einer Sitzung am 6. April 1982 beschlossen; Volker Bausch wurde bei diesem Treffen zum Vorsitzenden des Vereins gewählt. Damit kann der Kerweverein in diesem Jahr auf sein 40-jähriges Bestehen zurückblicken.

Er hat sei Aufgabenspektrum mit der Organisation von Lindenplatzfest und Weihnachtsmarkt wesentlich erweitert. Zusätzlich organisierte er Exkursionen mit heimatkundlichem Hintergrund und Ausstellungen vor Ort und schuf eine eigene Tracht. Als er vom 4. bis 6. September 1982 erstmals die Fäden für die Kerwe zog, luden vier Straußwirtschaften die Kerwebesucher ein. Die CDU hätte ihr Domizil weiter im Anwesen Pfleger, der Singverein 1870 bewirtschaftete in unmittelbarer Nachbarschaft im Anwesen Spengler erstmals die „Sängerscheuer“, die Turngemeinde war auf einem Parkplatz in der Unteren Straße zu finden und schließlich lud Familie Eberhard in ihr Anwesen in der Friedrich-Ebert-Straße ein.

Der Singverein brachte sich über viele Jahre unter Federführung von Erich Linnebach mit einem Preisskat in das Kerweprogramm ein. Er serviert ebenso schon lange und nur unterbrochen von der Corona-Zwangspause am Kerwesonntag seine beliebten Haxen und am Kerwemontag sein Ochsenfleisch mit Meerrettich und kann hierbei auf

viele treue Stammgäste zählen, die sich auch auf die gesanglichen Darbietungen am frühen Sonntagabend freuen. hb