Laudenbach Singverein – Erst Auszeichnung, dann Ochsenfleischessen

 September 2021 (Weinheimer Nachrichten) Veranstaltung am Sängerheim entpuppt sich als Publikumsmagnet / Land ehrt Verein mit Conradin-Kreutzer-Tafel

 

Laudenbach. Es war über Jahrzehnte ein kulinarischer Höhepunkt im Rahmen der Froschkerwe: das Ochsenfleischessen mit Meerrettich am Kerwemontag in der Sängerscheuer. Da man in diesem Jahr aufgrund der anhaltenden Corona-Pandemie erneut auf die Durchführung der Kerwe verzichten musste, machte der Singverein aus der Not eine Tugend. Nachdem er bereits am Kerwemontag zu einem zünftigen Frühschoppen mit Weißwurstessen eingeladen hatte, wurde jetzt Ochsenfleisch serviert. Um die Mittagszeit waren bei herrlichem Spätsommerwetter sämtliche Tische im Freibereich besetzt, sodass Gäste auch im Innern des Sängerheims noch Platz nehmen mussten. Das aktive Chormitglied Bernd Spengler hatte das Fleisch vorbereitet, das zusammen mit dem vom Küchenteam gekochten Meerrettich und Bauerbrot serviert wurde. Am Nachmittag gab es selbst gebackene Kuchen.

Vizechef Heinz Hannemann lud die Gäste dazu ein, die im Rahmen des Landesmusikfestivals in Neresheim erhaltene Conradin-Kreutzer-Tafel, die man gemeinsam mit der Urkunde auf dem Klavier platziert hatte, zu bewundern. Diese ist eine vom Ministerpräsidenten verliehene Ehrengabe des Landes Baden-Württemberg für Vereinigungen der Amateurmusik, welche in ununterbrochener Weise über 150 Jahre tätig waren und sich hierbei künstlerische, volksbildende und kulturelle Verdienste erworben haben. Voraussetzung für die Verleihung ist, dass der Bundespräsident zuvor die „Zelter-Plakette“ verliehen hat, die der Singverein bereits seit seinem 100. Geburtstag sein Eigen nennen kann. Die Landesauzeichnung erinnert an den Komponisten und Dirigenten Conradin Kreutzer. Nachdem die Verleihung im vergangenen Jahr nicht stattfinden konnte, weil das Landesmusikfestival in Überlingen coronabedingt abgesagt werden musste, war die Zahl der auszuzeichnenden Vereine besonders groß. In einer stilvollen Feier nahm Hannemann die Auszeichnung aus den Händen der Ministerin für Landesentwicklung und Wohnen, Nicole Ravazi, entgegen.

Erstmals seit eineinhalb Jahren wartete am Nachmittag der Männerchor in neuen Poloshirts unter Leitung von Dirigent Thomas Wind mit den Chorsätzen „Roll Jordan roll“, „Die Rose“ und „Benia Calastoria“ auf. Bei den Verantwortlichen blieb die Hoffnung, die Corona-Durststrecke überwunden zu haben und das restliche Jahresprogramm, mit dem noch aus dem Jubiläumsjahr 2020 ausstehenden Totengedenken und dem Weihnachtskonzert am vierten Advent durchführen zu können. hb