Leutershausen MGV – Geschüttelt, gerührt und ausverkauft

 Mai 2023 (Weinheimer Nachrichten) Kein Platz mehr frei beim James-Bond-Special in der Markthalle – Stimmiges Konzept

 

Leutershausen. Einer guten Idee kann scheinbar selbst eine weltweite Pandemie nichts anhaben. Ganze fünf Jahre nach dem großen Erfolg des ersten Kinoevents „Pas Wunder von Bern – Ein Abend für Männer“ im Jahr 2018 feierte sie jetzt sogar fröhliche Urständ: Als MGV 1884 Leutershausen am Freitag erneut zu einer Veranstaltung dieser besonderen Art eingeladen hatte, blieb kein Stuhl unbesetzt.

Rund 200 Freunde des gepflegten Chorgesangs und des britischen Geheimagenten James Bond standen in und an der Markthalle Schlange, um mal wieder vor Lachen geschüttelt und positiv gerührt zu werden. Die überwältigende Resonanz auf das James-Bond-Special des „etwas anderen Männergesangvereins“ kam allerdings nicht von ungefähr, hatten sich die Verantwortlichen doch ein gutes Marketingkonzept ausgedacht, um auf die ungewöhnliche „Kino-Chor“ Aktion aufmerksam zu machen. Bereits im Vorfeld fiel nämlich die originelle Plakataktion mit Slogans wie „Der Mann mit der Goldenen Stimmgabel“ oder „Der Tenor, der mich liebte“ ebenso ins Auge wie die darauf im dazu passenden Outfit gekleideten Sänger. Dass hat offensichtlich auch viele Gäste motiviert, sich für den Abend nicht etwa 08/15 zu kleiden, sondern sich mit den Klamotten an 007 zu orientieren.

Klar, dass da auch einige der Sänger als James-Bond-Charaktere gekleidet auf der Bühne standen, um dort unter Klavierbegleitung von Michael Kühn und Sohn Max (Schlagzeug) gar nicht geheime Melodien zu Gehör zu bringen.

Voller Inbrunst sang der Männerchor die Bond-Filmhits „For Your Eyes Only“, „Goldfinger“ und „Skyfall“ und das Publikum spendete ebenso begeistert wie gerührt grandiosen Beifall.

Dem Genre Krimi zollten auch drei weitere Stücke in Deutsch Tribut: „ohne Krimi geht die Mimi nie ins Bett“, „Kriminaltango“ und „Mackie Messer“. Apropos Messer: Natürlich ging es bei diesem Kino-Event nicht nur um Forensik. Auch der Kulinarik wurde vor Chor und Film „fantastisch“. gehuldigt, wie die ständig umlagerte Essensausgabe des direkt an die Markthaue anschießenden Restaurants zeigte. Musikalisch und lukullisch bestens präpariert, flimmerte gegen 20 Uhr „Goldfinger“ mit Gerd Froebe als gleichnamigem Bösewicht und Sean Connery als 007 über die Leinwand. Ach ja: Geschüttelt wurde natürlich auch. Allerdings kein Martini on the rocks, sondern vergorener Getreidebrei, appetitlicher beschrieben als Whisky. Oder mit „e“ als amerikanischer Whiskey, wie von Katja Syri zu erfahren war, deren Tasting wie die Faust aufs Auge zum Konzept dieses Abends passte.

Seinen Abschluss fand dieser erst zu später (und beschwingter) Stunde, nachdem der Chor ein letztes Mal auf die Bühne gekommen war, um unter ein stimmiges Gesamtpaket den gesanglichen Schlusspunkt zu setzen. ath